: Neues Massaker im Kongo
BERLIN taz ■ In der nordostkongolesischen Provinz Ituri haben Milizen des Lendu-Volkes ein neues Massaker an Hema-Zivilisten angerichtet. Ugandas Armee meldete den Tod von über 100 Menschen im Ort Kyomya nahe der ugandischen Grenze bei einem Milizenangriff am Samstag. Zuvor waren die bisher dort stationierten ugandischen Truppen auf Drängen der UN-Blauhelmmission abgezogen. Die ugandische Armeeführung sagte, sie habe erfolglos die UN-Mission gewarnt, nicht den Abzug Ugandas zu verlangen, solange nicht klar sei, wer danach die Bevölkerung schützt. Eine Hema-Gruppe bezifferte die Zahl der Toten auf 253, darunter 20 Kinder. Unter den Angreifern seien auch Soldaten der kongolesischen Regierungsarmee von Präsident Kabila gewesen. Nach dem Massaker seien 18 Angreifer getötet worden, darunter 12 Lendu-Milizionäre und sechs Regierungssoldaten. Die betroffene Region gehört nicht zum Einsatzgebiet der vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Eingreiftruppe, deren Entsendung in den nächsten Tagen beginnen soll. D.J