: Rumänien verurteilt
STRASSBURG afp ■ Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Rumänien wegen der brutalen Misshandlung eines Gefangenen verurteilt. Die Straßburger Richter wiesen die Regierung in Bukarest gestern an, dem Kläger 40.000 Euro Schadenersatz zu zahlen. Der heute 56 Jahre alte Jurist war 1994 nach einer Schlägerei festgenommen worden. Im Gefängnis nahe der Stadt Craiova wurde er auf Initiative oder zumindest mit Billigung der Wärter von Mithäftlingen geschlagen und 48 Stunden lang unter dem Bett festgebunden. Dann wurde der schwer Verletzte per Zug in ein hunderte Kilometer entferntes Gefängniskrankenhaus gebracht. Während des mehrtägigen Transports im voll gepferchten Waggon bekam der Kläger keine Nahrung. Im Krankenhaus musste der Verletzte ein Bett mit einem Aids-Kranken teilen.