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Archiv-Artikel

Sprachen online

Im neuen Selbstlernzentrum der Hochschule können Studenten per Computer jetzt 18 Sprachen lernen

Von ale

Bremen taz ■ Per Headset spricht eine zukünftige Sozialarbeiterin auf portugiesisch mit einem virtuellen Tutor, gegenüber paukt jemand per Mausklick chinesische Vokabeln. So stellen sich Politiker und Uni-Leitung die Zukunft im „Selbstlernzentrum Sprachen“ der Hochschule Bremen vor. Gestern fiel der Startschuss fürs virtuelle Sprachenlernen in den neuen Computerräumen im FS-Trakt und in der Werderstraße.

An insgesamt 85 Rechnern locken Software, Online-Kurse und Internet jetzt Studenten, die sich auf ihren Auslandsaufenthalt vorbereiten oder sprachlich neue Horizonte erschließen wollen. 900.000 Euro hat Willi Lemke (SPD), Senator für Bildung und Wissenschaft, in das Projekt investiert. Ähnliche Lernzentren bestehen bereits an der Uni und an der Hochschule Bremerhaven, langfristig sollen auch die übrigen Bremer Hochschulstandorte entsprechend ausgerüstet werden. Die Studentenvertretung der Hochschule ist begeistert von dem Projekt, das selbstverantwortliches Lernen nach individuellen Bedürfnissen fördern soll. Der Asta der Uni allerdings kritisiert Lemkes neue Sprachenpolitik: „Fremdsprachenzentren sollen eine Alternative zu herkömmlichen Kursen sein. Für Anfänger sind sie das aber nicht.“ Die bräuchten persönliche Assistenz, sagt Stefanie Hennecke vom Asta. An der Uni zahlen Studenten, die Sprachkurse außerhalb ihres Curriculums besuchen, ab diesem Semester 2,50 Euro pro Semesterwochenstunde.

Reibungslos läuft es dort mit dem kostenfreien Selbstlernprogramm am PC außerdem noch nicht so recht, wie ein kurzer Besuch offenbart: Ein Englisch-Student checkt seine E-Mails, weil die dafür gedachten PC-Räume überlaufen sind, gegenüber bestellt jemand im Netz Geburtstagsgeschenke. Nur an zwei Computer-Inseln gibt es immer freie Lernplätze, wo nur gelernt und nicht im Internet gesurft werden darf. ale