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Blix fordert Suche nach der Wahrheit

Nur „effektive Präsenz“ von Inspektoren im Irak könne Verbleib der Waffen klären

NEW YORK dpa ■ Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt vor dem Weltsicherheitsrat hat der scheidende UN-Chefinspektor Hans Blix die Aufdeckung der Wahrheit über die irakischen Massenvernichtungswaffen durch UN-Inspektoren gefordert. Unter Bedingungen, wie sie nach dem Sturz Saddam Husseins herrschten, müsste es „möglich sein, die Wahrheit herauszufinden, die wir alle erfahren wollen“.

Blix, der am 28. Juni in den Ruhestand geht, bekräftigte, dass seine Inspektoren keine Beweise für die Existenz von Massenvernichtungswaffen gefunden hatten. Der Grund dafür könne entweder sein, dass sie vom Saddam-Regime vernichtet oder dass sie sehr gut versteckt worden seien. Um das herauszufinden, empfahl Blix, eine „effektive Präsenz internationaler Inspektoren“ im Irak zu ermöglichen.

Nach Angaben der Washington Post haben Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA vor dem Krieg Druck aus dem Weißen Haus verspürt, ihre Berichte der harten Position der Regierung Bush anzupassen. Von Vizepräsident Dick Cheney seien nach Angaben aus CIA-Kreisen „beabsichtigt oder unbeabsichtigt Signale ausgestrahlt worden“, dass ein bestimmtes Ergebnis bei den Berichten über die Massenvernichtungswaffen und die Verbindungen Iraks zum Terrornetzwerk al-Qaida erwartet wurden.

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