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Archiv-Artikel

Kunden dürfen Genfood suchen

Sonntag tritt die Kennzeichnungspflicht für genetisch veränderte Lebensmittel in Kraft. Kritikern: Richtlinie reicht nicht

BERLIN taz ■ Künftig kann jeder entscheiden, ob er gentechnisch veränderte Nahrung essen will oder nicht. Ab morgen muss es auf dem Ketchup, dem Müsliriegel oder der Schokolade draufstehen, wenn sie mit Fremdgenen hergestellt wurden. So sieht es eine neue EU-Verordnung vor. Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast begrüßt die Regelung: „Ab jetzt kann jeder mit dem Einkaufskorb über die Zukunft des Genanbaus in Deutschland abstimmen.“

Tatsächlich ist bisher ungewiss, wie viele Lebensmittel aus dem Genlabor in die Läden kommen werden. Immerhin sind gut 70 Prozent der Deutschen gegen die Designerkost. Das haben mehrere Studien gezeigt. Für die Ökobauern ist die Gentechnik ohnehin tabu. In den letzten Tagen haben nun aber auch viele Lebensmittelhersteller wie Nestlé, Edeka oder Tegut angekündigt, auf die High-Tech-Waren zu verzichten. Sie wollen den unappetitlichen Genaufdruck vermeiden. Ein genauer Blick auf die Verpackung kann aber nicht schaden, ein extra Genlabel gibt es nicht. Falls in Cornflakes Genmaisstärke steckt, findet sich der Hinweis „gentechnisch verändert“ im klein Gedruckten.

HANNA GERSMANN

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