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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...DJ Gerd Nowakowski? Sich um die Love Parade sorgen

Von WERA

Diese Meldung muss ihn traurig gemacht haben. „Letzter Tanz um die Love Parade“ titelte der Tagesspiegel am vergangenen Donnerstag. Kurze Zeit später war der Leiter der Berlin-Redaktion des Blattes, Gerd Nowakowski, offenbar wild entschlossen, an diesem Tänzchen teilzunehmen. Zumindest berichtet die Berliner Zeitung am Samstag, dass Nowakowski für den Love-Parade-Tag eine Demo angemeldet habe, um das Techno-Spektakel doch noch zu retten.

Typisch Gerd, haben wir da gedacht, wir geben es zu. Schon in den Jahren als Lokalchef in der taz gab er mitunter den Elder Statesman. Berlin, seine Stadt, wurde augenblicklich zum idealen Gesamtsubjekt, und Gerd verlieh im seine Stimme. Berlin muss dies, Berlin sollte jenes, Berlin darf nicht – eben! – die Love Parade vergeigen. Blöd nur, dass der ritterliche Retter gestern von alldem nichts mehr wissen wollte. „Kein Kommentar.“ „Keine Bestätigung“, „kein Dementi“. Ja was denn?, wollten wir wissen und versuchten es auf die Persönliche. Abgeblitzt. Die Love Parade ein Staatsgeheimnis?

Vielleicht ist mit Gerd aber auch nur der Familienvater durchgegangen. Zeugen berichteten, dass er während der taz-Party im Tempodrom nicht mehr zu halten war, als „Wir sind Helden“ die Bühne betraten. Selbst die Songtexte kannte er auswendig: „Ist das so? Ich meine, muss das so?“ Seine beiden Töchter, hieß es weiter, hätten eigentlich auch gerne mitgewollt, doch da war Papa vor, dass musste so. Macht aber nix. Zur Belohnung gibt’s schon bald die Love Parade. Oder so. WERA FOTO: W. BORRS