waffen, geld und kunst

Die Familie Flick und ihre Milliarden

Die Debatte um die „Flick-Sammlung“ ist eng mit dem Namen Friedrich Flick (1883–1972) verknüpft. Hitlers bedeutendster Rüstungslieferant führte einen der größten Stahl- und Kohlekonzerne seiner Zeit. In Flicks Imperium schufteten zehntausende Zwangsarbeiter – viele starben während der Plackerei. Nach dem Krieg drei Jahre in Haft, zahlte Flick für etwa 1.300 ungarische Zwangsarbeiterinnen gerade mal fünf Millionen Mark Entschädigung, und das erst 1986.

Zu den Erben des Milliardärs gehört Friedrich-Christian (Mick) Flick (57). Sein Besitz wird auf mehr als 500 Millionen Euro geschätzt. Trotz offizieller Anfragen wollen weder Mick Flick noch die anderen Erben Geld an die Zwangsarbeiterstiftung zahlen, da ihrer Argumentation nach die Nachfolgefirmen des Konzerns seines Großvaters bereits an die Zwangsarbeiterstiftung gezahlt haben. Stattdessen hat Mick Flick 2001 eine Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit gegründet.

Mick Flick hat der Stadt Zürich angeboten, ein Haus zu bauen, in dem seine bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst ausgestellt werden könnte. Sie besteht aus rund 2.500 Objekten aus dem 20. Jahrhundert. Nach öffentlichen Diskussionen über den Hintergrund seines Reichtums und über seine Haltung zur Zwangsarbeiterstiftung gilt das Projekt jedoch als gescheitert.