Chronologie des Aufstands: Die Folgen des 17. Juni
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23. Juni 1953: Das Politbüro räumt Handwerkern und kleinen Unternehmen günstigere Kreditmöglichkeiten ein.

26. Juni 1953: Der sowjetische KGB-Chef Berija schlägt vor, Ulbricht abzusetzen. Kurz darauf machen Berijas Widersacher ihn selbst für die Unruhen in der DDR verantwortlich. Er habe die DDR opfern wollen, heißt es zur Begründung. Später wird Berija verhaftet und hingerichtet. Nikita Chruschtschow wird auf diese Weise auch einen Mitbewerber um die Führung von Partei und Staat los.

3. Juli 1953: 10.506 Personen sind bereits festgenommen. Über die Hälfte wird später wieder freigelassen. Der 17. Juni wird nach einem Beschluss des Bundestags gesetzlicher Feiertag in Westdeutschland.

15. Juli 1953: DDR-Justizminister Max Fechner wird seines Amts enthoben und verhaftet. Im Neuen Deutschland hatte er erklärt, dass nur Personen, die Verbrechen begangen hätten, bestraft würden. Sein Amt übernimmt Hilde Benjamin. Sie setzt härtere Strafen gegen die „Anführer“ des Aufstands durch, bereits gefällte Urteile werden zum Teil aufgehoben. Mehrere Todesurteile werden auf Benjamins Drängen verhängt.

18. Juli 1953: Das Ministerium für Staatssicherheit wird ins Innenministerium eingegliedert. Damit beginnt die Staatsführung den Ausbau des Bespitzelungsapparates.

24. Juli 1953: Auf seiner 15. Tagung übt das ZK kaum noch Selbstkritik. Nur einige Fehler bei der Umsetzung eines guten Kurses räumt es ein. Wilhelm Zaisser und Rudolf Herrnstadt werden aus dem Politbüro und dem ZK ausgeschlossen. Paramilitärisch organisierte „Kampfgruppen“ sollen aufgebaut werden, um bei weiteren Protesten besser eingreifen zu können.

20. bis 22. August 1953: Die sowjetische Führung teilt einer Delegation aus der DDR mit, die Wirtschaft Ostdeutschlands solle durch Schuldenerlass, Rückgabe von beschlagnahmten Betrieben und Kredite entlastet werden.

7. September 1953: Nikita Chruschtschow wird zum 1. Sekretär des ZK der KPdSU gewählt.

23. Oktober 1954: Die Pariser Verträge werden ratifiziert. Die BRD tritt der Nato bei.

14. Mai 1955: Der Warschauer Pakt entsteht: Die DDR wird Mitglied. MAREKE ADEN