Morgen : Generation Gähn: Kaum Energie verbrauchen und trotzdem müde werden
Viele kennen das: Man hüpft von einem Projekt zum anderen, vom MCJobben übers Singen in einer Band bis zum Schreiben eines Buches, immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Mit der Zeit funktioniert man aber immer weniger, wird dabei aber umso müder. Aber man macht eben einfach weiter. In seinem neuen Stück vergleicht Oliver Bukowski diesen Zustand mit dem „Stand by“-Modus eines Gerätes: Obwohl es gerade nichts von sich gibt, verbraucht es Energie und veraltet dabei. Tom C. Könich und seine Freunde, alle Mitte dreißig, kämpfen gegen kulturell arme Zeiten an, in denen sich die Wirtschaft „gesundschrumpft“. Vorstellen würden sich die drei Männer und drei Frauen als bequeme „Allrounder“. Doch mit dem Auftritt einer gewissen La Riberas platzt die große Lebenslüge, und das Boot geht unter. Michael Schweighöfer, bekannt als „Der Nudelfresser“, bringt die zynische Beziehungskomödie an den Kammerspielen des DT zur Uraufführung. Die heutige Premiere ist bereits ausverkauft, aber morgen dürfen sich die Kinder der 68er-Generation einer Selbstbespiegelung unterziehen. Dass ausgerechnet sie diese merkwürdige Mischung aus Unter- und Überforderung zu spüren bekommen, ist sicher auch für ihre Eltern interessant.