heute in bremen
: Israel, Gaza und der Nahe Osten

Deutsch-Israelische Gesellschaft lädt zum Meinungsaustausch über den Gaza-Krieg

taz: Herr Kuhn, wegen des Krieges im Gaza-Streifen lädt die Deutsch-Israelische Gesellschaft zum offenem Meinungsaustausch ein. Was ist die Position der DIG?

Hermann Kuhn, Vorsitzender der DIG Bremen: Die Verantwortung für die militärischen Handlungen der israelischen Armee liegt unserer Ansicht nach bei der Hamas. Seit Jahren wird Israel vom Gaza-Streifen aus mit Raketen beschossen, die Hamas hat ausdrücklich die Zivilbevölkerung zum Ziel der Angriffe erklärt und auch während der Waffenruhe nicht nachgelassen. Israel muss seine Bürger schützen.

Und setzt massiv auf militärische Mittel.

Die Armee will die Infrastruktur der Hamas zerstören und versucht die Zivilbevölkerung zu schonen, etwa durch Warnungen per Telefon. Das Programm der Hamas ist die Auslöschung des Staates Israel, und die betreibt sie auch.

Israel hat die Hamas einst als Gegengewicht zu Arafats PLO aufgebaut. War das aus heutiger Sicht ein Fehler?

Von heute aus betrachtet natürlich, aber zu seiner Zeit kann das sinnvoll gewesen sein. Es wäre allerdings fahrlässig zu behaupten, Israel sei deshalb selbst schuld am Terror der Hamas.

Wie offen kann ein Meinungsaustausch sein, wenn man eine so eindeutige Position vertritt, wie Sie?

Eine solche Veranstaltung lebt doch von klar formulierten Positionen, die sich der Kritik stellen. Wir wissen, dass es viele Ansichten und Fragen gibt, deswegen wollen wir offen darüber reden. Interview: FEZ

Ab 18 Uhr, Europapunkt Bremen, Haus der Bürgerschaft, Seiteneingang