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Archiv-Artikel

Hummeln vermisst

Durch den Bienenmangel droht Deutschland eine „Bestäubungskrise“. Wilde Pflanzen sterben aus

BONN dpa ■ Der Naturschutzbund Nabu hat vor einem alarmierenden Rückgang Blüten bestäubender Hummeln, Wildbienen und anderer Insekten gewarnt. Das Ausmaß der Bestandsrückgänge könne für einige heimische Pflanzen zu einer „Bestäubungskrise“ führen, sagte Nabu-Wildbienenexperte Hans-Heinrich von Hagen gestern.

Wenn es nicht gelinge, wieder mehr Blütenpflanzen als Hauptnahrungsquelle dieser wichtigen Insekten in die Landschaft zurückzubringen, könne das die Artenvielfalt gefährden. Betroffen wäre ein Großteil der einheimischen Pflanzen, deren Fortpflanzung auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist, sowie der Obstbau.

Bestandseinbrüche wurden laut Nabu vor allem bei den auf blütenreiche Wiesen und Feldsäume angewiesenen Hummelarten festgestellt, die heute in Folge der intensiven Landwirtschaft fast ausnahmslos gefährdet sind. Von den in Deutschland nachgewiesenen 547 Wildbienenarten stünden bereits mehr als die Hälfte auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten.