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Archiv-Artikel

Neuer Selbstmordanschlag in Israel

Attentäter reißt Ladenbesitzer mit in den Tod. Israelische bewohnte Siedlung geräumt

JERUSALEM ap ■ Ein weiterer Selbstmordanschlag in Israel hat gestern die Verhandlungen über einen Gewaltverzicht extremistischer Gruppen überschattet. Ein Selbstmordattentäter riss in dem israelischen Dorf Sde Trumot einen Ladenbesitzer mit in den Tod. Zu dem Anschlag bekannte sich der Islamische Dschihad. Nach Polizeiangaben wollte der Attentäter den Sprengsatz eigentlich neben einer Bushaltestelle zünden. Zunächst habe er jedoch ein Lebensmittelgeschäft betreten, wo er von dem Inhaber zur Rede gestellt wurde. Der 63-Jährige wurde bei der Zündung der Bombe getötet.

US-Außenminister Powell verurteilte den Anschlag und erklärte, die Verantwortlichen wollten „die Hoffnungen und Träume des palästinensischen Volkes zerstören“. Powell will heute nach Israel reisen.

Unterdessen versuchten israelische Truppen gestern im Westjordanland erstmals, eine noch bewohnte Siedlung aufzulösen. Hunderte Soldaten und Polizisten gingen gegen etwa 200 Siedler vor, die die Zufahrtstraße nach Mitzpeh Jitschar blockierten. In dem Dorf wohnen nur 20 Menschen, aber die Bewohner umliegender Siedlungen waren ihnen zu Hilfe geeilt. Sieben Personen wurden verletzt. In den vergangenen Tagen waren bereits zehn unbewohnte Außenposten aufgelöst worden.