berliner szenen Globetrotter

Die Bana-Box

Eine Bana-Box hatte sich Jan gewünscht. Die Bananen müsse er an Dreiviertel der Arbeitstage braun angelaufen, zerquetscht gar aus dem Rucksack holen. Transportschäden in dieser Größenordnung, das geht selbstverständlich gar nicht.

Auf zum Globetrotter-Ausrüster. Die kreischgelbe Bana-Box (3,95 Euro) ist in großer Zahl vorrätig; Jan ist also nicht allein mit dem Problem. Da jede Box eine Banane fasst, braucht Jan zwei, und vielleicht einen neuen Rucksack, denn die Boxen nehmen mehr Platz ein als die Bananen, und seiner ist immer proppenvoll. Ich drifte durch die Regale. Was es alles gibt: Zerlegbare Champagnergläser aus Plastik (Stückpreis 7,95 Euro). Sind die nach Art des Hauses „Träume leben“ für den stilvollen Umtrunk auf dem Kilimandscharo gedacht? Kettensägen (Stückpreis 32,95 Euro) im Hosentaschenformat. Einen Ofen für die selbst gemachte Quiche on Tour oder Campingtoaster, unverzichtbare Accessoires, damit selbst die Backpacker ihren Gewohnheiten auch on the road treu bleiben können.

Hinter der Kasse spielen sich derweil als Ambiente auf vier Bildschirmen die ganz großen Abenteuer ab. Extremsportler werfen sich in Kajaks mit den Fällen eines Wildbachs in die Tiefe, Windsurfer schlagen schwungvoll Pirouetten über dem Meer, und auf einem Schirm läuft große, weite, wilde Sehnsuchtslandschaft. Ein Teil des Survival-Equipments kommt mir vertraut vor. Im Sommer hatte ich es im Einsatz gesehen. Auf einem Campingplatz an der Mecklenburgischen Seenplatte. Dort lagerten wir Kunden dicht an dicht, und so manches Camp wirkte wie ein Wohnzimmer mit extrem ausgerüsteten Globetrottern darin. Abenteuerlich war es dort kein bisschen. GUNDA SCHWANTJE