Von Küste zu Küste

Autobahn 20 geht weiter Richtung Wilhelmshaven: Elbquerung und A22 zum Wesertunnel im Plan

Hamburg taz ■ Die Ostseeautobahn A20 soll südlich von Hamburg nicht zur A1 weitergeführt sondern als Küstenautobahn A22 Richtung Wilhelmshaven fortgesetzt werden. Wie der Verkehrsausschuss des Bundestages am Mittwochabend mit rot-grüner Mehrheit entschieden hat, soll es im Gegenzug keine Anbindung der A20 an die A1 bei Sittensen geben. Als Hamburg-Umfahrung im engen Sinn fällt sie damit aus. Die vom Hamburger Senat gewünschte Querverbindung zwischen den Autobahnen eins und sieben durch den Hafen gilt nach wie vor nicht als vordringlich, ebensowenig ein Ausbau der für den Hamburger Hafen wichtigen Bahnstrecke nach Lübeck.

Die Fortführung der A20 zum Wesertunnel hatten der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD) und sein damaliger Hamburger Amtskollege Mario Mettbach (Schill-Partei) im Februar als Kompromiss angeboten, um einen zügigen Bau der Elbquerung bei Glückstadt zu gewährleisten. Die A22 und der Elbtunnel sollen nach dem Willen des Ausschusses jetzt als vordringlich in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden. Nach wie vor als „vordringlicher Bedarf“ ausgewiesen werden soll die A26 von Stade nach Hamburg durch das Obstbaugebiet „Altes Land“. Diese Autobahn würde eine Verbindung vom neuen Elbtunnel zur A7 entlang der Elbe herstellen.

Während die Hamburger Baubehörde die Ablehnung ihrer Projekte, zu denen auch eine Umfahrung für den Stadtteil Rissen gehörte, bedauerte, zeigte sich die Kieler Regierung zufrieden. „Das ist ein deutlicher Erfolg für Schleswig-Holstein und unsere Verhandlungen“, sagte Rohwer. Schließlich sei die A20 samt Elbquerung gesichert.

Der Pinneberger CDU-Bundestagsabgeordnete Ole Schröder dagegen sprach mit Blick auf die Streichung der A20 zwischen Stade und Sittensen von einem „rabenschwarzen Tag für den Kreis“. Dieser werde durch die Entscheidung „aufs Abstellgleis geschoben“. In Niedersachsen ist die Ortsumgehung Groß Mackenstedt bei Bremen als vordringlich eingestuft worden. Gernot Knödler