: Latentes Missbehagen
betr.: „Qualitätszeitungen in der Krise – Nur eine Stiftung kann helfen: Frankfurter Zwischenlösung“, Kommentar von Freimut Duve, taz vom 6. 5. 04
Langsam, aber sicher wächst in mir das Gefühl, wichtige Abschnitte meines Lebens und auch anderer Leben missverstanden zu haben. Spätestens bei Freimuth Duve und seiner Meinungsäußerung fällt mir außer einem latenten Missbehagen nichts mehr ein. Als erklärter Gegner jeglichen Deregulierungswahns müsste mir seine Anregung, die meinungsbildenden Zeitungen dieses Landes per Stiftung so zu belassen, wie sie sind, gefallen. Leider ist dem nicht so.
Doch Halt, da fällt mir doch was ein: Wenn man sich in der letzten Zeit über den Begriff Klientelpolitik schon oft das Maul zerrissen hat, so wäre dieses Beispiel besonders prägnant. Um dem entgegenzuwirken, schlage ich vor, Stiftungen ins Leben zu rufen, die sich u. a. zum Ziele setzen:
– den Erhalt und Ausbau von Kitaangeboten bundesweit;– die Übernahme des gesellschaftlichen Bildungsauftrags;– den Erhalt und Ausbau kultureller und künstlerischer Einrichtungen bundesweit;– die Gestaltung (da Beseitigung nicht möglich) der Arbeitslosigkeit bundesweit;– die Führung deutscher Konzerne mit dem Ziel, im Lande zu bleiben, und das auch bundesweit;– die Übernahme der Regierung durch eine Stiftungs-Stiftung.
Ist dies vollbracht, ja dann sollte man über die Quali-Stiftung für Zeitungen diskutieren. Damit könnte man nicht nur „Qualitätszeitungen“ retten, sondern auch gleich noch für qualifizierte Leserschaft Sorge tragen. UWE RADLOFF, Berlin