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die anderen über homeehe in frankreich und putins tschetschenienpolitik

La Nouvelle République du Centre-Ouest aus Tours schreibt zur französischen Debatte über Homo-Ehe und -Adoption: Die Ehe ist, so sagt man, die Keimzelle unserer Gesellschaft, der Ort der Fortpflanzung. Stimmt! Aber heute wird fast die Hälfte der Kinder außerhalb der Ehe geboren. Und wer wird bestreiten, dass ein von einem Schwulenpaar adoptiertes Kind so glücklich sein kann wie eines, das als Kind eines heterosexuellen Paares geboren oder adoptiert wird? Bisher gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass ein Homo-Paar unfähig ist, ein Kind zu erziehen.

Die Pariser Zeitung Le Monde schreibt über den russischen Präsidenten Wladimir Putin: Er will Tschetschenien unterdrücken und zermürben. In Russland gibt es keinen Untersuchungsausschuss im Senat, keine Militärs werden vor ein Kriegsgericht gestellt, die unabhängigen Organisationen verfassen keine Berichte – sie können vor Ort nicht mehr arbeiten – die Presse veröffentlicht keine Fotos. Die Zahl der Toten geht in die tausende; die Gefolterten sind gar nicht mehr zu zählen. Aber Ruhe, es gibt keinen Krieg in Tschetschenien.

Auch die ungarische Tageszeitung Magyar Hirlap zynelt: Es wird keinen neuen tschetschenischen Feldzug geben. Es gibt dort niemanden, gegen den man kämpfen muss. Die Zusammenstöße in den Bergen sind – um im Yankee-Slang zu sprechen, der aus Vietnam zurückgeblieben ist – Polizeiaktionen.

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