: Asyl für Deserteure
Am morgigen Tag der Kriegsdienstverweigerung fordern Friedensgruppen das Recht auf totale Desertion
MÜNSTER taz ■ Der 15. Mai ist der „Internationale Tag der Kriegsdienstverweigerung“. An diesem Samstag findet in Münster ab 11 Uhr vor dem Rathaus eine bundesweite Demonstration statt. Veranstaltet wird sie unter anderem von PRO ASYL, dem internationalen Deserteuersnetzwerk Connection e.V., der Graswurzelrevolution und der DFG-VK, geht es um „das Recht auf Kriegsdienstverweigerung“ und „gegen jeden Zwangsdienst, gegen Bundeswehr und Militär“.
Massenhafte Desertion, wie in den Kriegen in Ex-Jugoslawien, hätten sich „wie Sand im Getriebe der Kriegsmaschinerie“ ausgewirkt. Zugleich aber seien Kriegsdienstverweigerung und Desertion in Deutschland und anderen EU-Staaten kein Asylgrund. Ein „Skandal“, so die VeranstalterInnen, da die Betroffenen „in Länder abgeschoben werden, in denen ihnen Gefängnis und oft Folter drohen“. Dazu diskutieren schon heute (19.30 Uhr, ESG, Breul 43) Rudi Friedrich (Connection), Zeynettin Er (Initiative kurdisch-türkischer KriegsgegnerInnen) Volker Maria Hügel (PRO ASYL) und Bernd Drücke (Graswurzelrevolution). MARKUS TERMEER