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Archiv-Artikel

Berlusconi will in Libyen eingreifen

BRÜSSEL/BERLIN dpa/taz ■ Nach dem Ertrinken mehrerer hundert afrikanischer Emigranten vor der Küste Libyens auf dem Weg nach Europa herrscht Verwirrung über die zukünftige italienisch-libysche Zusammenarbeit zur Abwehr illegaler Einwanderer. Libyens Regierung dementierte Angaben des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, wonach ein Abkommen zur Entsendung italienischer Kriegsschiffe an libysche Häfen bevorstehe. Eine ähnliche Vereinbarung, die auch die Entsendung von Soldaten erlaubt, gibt es bereits zwischen Italien und Albanien. „Wir werden keine italienische Militärpräsenz auf unserem Staatsgebiet hinnehmen“, sagte Libyens Außenminister Abdulrahman Shalgham. Er kündigte jedoch Gespräche mit Italien an und sagte, in Libyen warteten mindestens 1,5 Millionen Afrikaner auf die Weiterreise nach Europa. „Wir brauchen mindestens 50 Hubschrauber, um unsere 4.000 Kilometer Wüstengrenze und 2.000 Kilometer Mittelmeerküste zu überwachen“, forderte Shalgham.