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Archiv-Artikel

Millionen für mehr Kinderschutz

Sozialbehörde schafft 30 neue Stellen in der Hoffnung, teure Heimerziehung vermeiden zu können

Mit 30 neuen Personalstellen will Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) Kinderschutz und Jugendhilfe in Hamburg stärken. Finanzieren soll sich die bessere Betreuung für Familien mit Erziehungsproblemen über geringere Ausgaben am Ende selbst. „Wir investieren massiv in Qualität und Personal bei den Jugendämtern“, betonte Wersich am Dienstag. Außerdem werden 20 Planstellen beim Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), die bisher befristet oder nicht abgesichert waren, dauerhaft finanziert.

Die Zahl der täglich betreuten Fälle in Hamburg stieg nach Angaben der Behörde von 6.180 im Jahr 2006 auf zurzeit 8.150, die Kosten stiegen von 144 Millionen auf 191 Millionen Euro. Wenn es gelinge, die Betreuungszeiten und den Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen zu verkürzen, ließen sich mehrere Millionen Euro einsparen. Als Beispiel nannte Wersich die Heimerziehung, die pro Fall und Monat etwa 3.370 Euro koste.

SPD-Sozialexpertin Carola Veit reagierte skeptisch auf die Pläne. Zwar sei die Verstärkung des ASD richtig, die Finanzierung bleibe aber unklar: „Die Hoffnung des Senators, die Stellen könnten durch weitere Einsparungen bei den Hilfen zur Erziehung finanziert werden, ist mehr als optimistisch.“ TAZ/DPA