: Scharon ist optimistisch
Palästinensischer und israelischer Premier treffen sich in Jerusalem. Israelische Soldaten töten Palästinenser
JERUSALEM ap/afp/rtr ■ Der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas ist gestern zum vierten Mal mit Israels Ministerpräsident Ariel Scharon zusammengetroffen. Scharon äußerte sich optimistisch über eine neue Chance für die Beilegung des Konflikts mit den Palästinensern: Die Möglichkeit für eine bessere Zukunft beider Völker sei „heute größer als in der Vergangenheit“. Israel sei bereit, einen „schmerzhaften Preis“ für den Frieden zu zahlen.
Zuvor hatten im Westjordanland israelische Soldaten einen Palästinenser erschossen. Der 20-Jährige schoss nach Armeeangaben auf Soldaten einer Kontrollstelle. Es war der zweite tödliche Vorfall seit der Gewaltverzichtserklärung palästinensischer Gruppen. In Nazareth zerstörten Bulldozer eine ungenehmigt errichtete Moschee und nahm dabei mehrere Personen fest. Palästinensische Sicherheitskräfte haben unterdessen die Attentäter festgenommen, die am Montag einen bulgarischen Straßenarbeiter getötet hatten. Das teilte Arafat gestern mit. Zu dem Anschlag hatten sich die Al-Aksa-Brigaden bekannt, die dem Gewaltverzicht erst später zustimmten.
Die Volksfront für die Befreiung Palästinas – Generalkommando (PFLP-GC) lehnt weiter jeglichen Waffenstillstand ab. Die PFLP-GC werde den bewaffneten Kampf gegen Israel fortsetzen, hieß es in einer Erklärung. Dennoch bereiten israelische Truppen ihren Rückzug aus Bethlehem vor. Gestern transportierten sie Gerät von einem Stützpunkt ab. Der Chef des israelischen Geheimdienstes Schin Bet, Avi Dichter, sagte, Israel werde sich erst aus weiteren Städten im Westjordanland zurückziehen, wenn die palästinensische Polizei mit der Entwaffnung militanter Gruppen beginne.