: Höhere Sozialbeiträge
Rund 15 Prozent aller Studierenden in NRW haben wegen der erstmals fälligen Gebühren die Hochschulen verlassen
DÜSSELDORF dpa ■ Jeder siebte Student in Nordrhein-Westfalen hat wegen der neu eingeführten Studiengebühren seine Hochschule verlassen. Am größten sei der Rückgang an der Universität Bonn, wo die Zahl der Studierenden zum Sommersemester 2004 um 20 Prozent abgenommen habe, berichteten die Studentenwerke NRW am Montag. Ähnlich hoch sei der Schwund an den Universitäten Düsseldorf, Köln und Siegen. Landesweit sei nach vorläufigen Berechnungen mit einen Rückgang von 15 Prozent zu rechnen.
Mit Beginn des Sommersemesters wurden an den Hochschulen in NRW Studienkonten eingeführt. Studierende, die nicht innerhalb der eineinhalbfachen Regelstudienzeit ihr Examen machen, müssen seitdem pro Semester eine Gebühr von 650 Euro zahlen, wenn sie weiter studieren wollen.
Die Gebühr hat nach Feststellungen der Studentenwerke nicht an allen Universitäten zu einem gleich starken Rückgang der Studentenzahlen geführt. So kehrten in Paderborn nur acht Prozent der Studierenden ihrer Hochschule den Rücken. Auch in Aachen, Bielefeld und Dortmund habe der Rückgang maximal zehn Prozent betragen.
Eine Folge schwindender Studentenzahlen ist nach Angaben der Studentenwerke ein Anstieg der Sozialbeiträge, die alle Studierenden zahlen müssen. Einige Studentenwerke hätten die Beiträge bereits erhöht, an den meisten anderen Hochschulen seien Erhöhungen bereits beschlossen. Der durchschnittliche Betrag pro Semester werde von derzeit rund 45 Euro voraussichtlich auf 51 Euro im Sommersemester 2005 steigen.