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Archiv-Artikel

Belagerung beendet

Israelische Armee zieht sich aus Rafah zurück. Regierungskabinett gegen Scharons Gaza-Plan

RAFAH afp ■ Nach sechstägiger Belagerung hat sich die israelische Armee aus dem am heftigsten umkämpften Viertel Rafahs im Süden des Gaza-Streifens zurückgezogen. Die israelischen Panzer rückten laut Anwohnern in der Nacht zum Montag aus dem Stadtteil Tal al-Sultan ab. Die Truppen seien umgruppiert worden, bestätigte ein Armeesprecher. Der israelische Regierungschef Ariel Scharon verfügt derzeit laut einem Radiobericht in seinem Kabinett nicht über eine Mehrheit für seinen Rückzugsplan aus Gaza.

Die israelische Armee hinterließ in Tal al-Sultan ein größtenteils verwüstetes Stadtviertel. 16 in Tal al-Sultan getötete Palästinenser wurden gestern von 10.000 Bewohnern zu Grabe getragen, auf die ein israelischer Panzer eine Salve feuerte. Zwei Palästinenser wurden verletzt.

Der Armeesprecher betonte, die „Operation Regenbogen“, bei der seit vergangenem Dienstag in Rafah mindestens 43 Palästinenser starben, werde fortgesetzt. Die israelische Armee will Medienberichten zufolge in den kommenden Monaten mit dem Bau eines Wassergrabens entlang der Grenze beginnen, um den Bau von Tunnels zu unterbinden, durch die Waffen und Sprengstoff über die ägyptische Grenze geschmuggelt werden könnten.