Betr.: Mufid al-Jazairi

Seit letzten September ist Mufid al-Jazairi der Kulturminister des Iraks. Der 65-Jährige studierte in den Sechzigerjahren an der Prager Karlsuniversität Journalismus. 1962 trat er der Kommunistischen Partei des Iraks bei. Als Saddam Hussein 1968 an die Macht kam, blieb er in der Tschechoslowakei und heiratete eine Tschechin. Er arbeitete für das tschechische Radio, schrieb für arabische Zeitungen, unter anderem Al-Hayat in London. Das Exil wurde zur Dauereinrichtung. Zwischen 1982 und 1988 beteiligte er sich am bewaffneten Widerstand der Kurden gegen das Hussein-Regime. Seit 1993 ist er Mitglied des Zentralkomitees der irakischen kommunistischen Partei, seit 1997 Mitglied des Politbüros und Herausgeber der Parteizeitung. Ob al-Jazairi der Übergangsregierung angehören wird, die der UN-Gesandte Lakhdar Brahimi zusammenstellt, muss sich zeigen. Deutschland besuchte er auf Einladung des Goethe-Forums. Seit März gibt es in Bagdad wieder ein deutsch-irakisches Kulturzentrum. ED