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Archiv-Artikel

Zur Arbeit schleppen

DAK-Report weist weniger Krankmeldungen, unnötige Arztbesuche und viele psychische Erkrankungen aus

Wie oft ist der Durchschnitts-hamburger ein paar Tage krank? Woran leidet er am häufigsten und schleppt er sich dann zum Arzt oder zur Arbeit? Fragen, die der Hamburger Gesundheitsreport der Deutschen Angestellten-Kasse (DAK) stellt und auch gleich beantwortet.

Die wichtigsten Ergebnisse: Die Hamburger Arbeitnehmer waren im vergangenen Jahr seltener krankgeschrieben als in den Jahren zuvor – der Krankenstand sank um rund sechs Prozent. In diesem Zusammenhang hat die DAK ermittelt, dass bundesweit immer mehr Beschäftigte auch im Krankheitsfall zur Arbeit gehen. Zu den häufigsten Krankheiten gehören in Hamburg Rücken- und Bandscheibendefekte, dicht gefolgt von Atemwegserkrankungen und psychischen Problemen. Bei den Erkrankungen der Psyche nehmen die Hamburger damit bundesweit eine bedenkliche Spitzenposition ein.

Doch die DAK wäre nicht die DAK, wenn sie aus diesen Ergebnissen nicht Sparpotenziale ableiten würde. Dass jeder fünfte Kurzzeit-Erkrankte nur deshalb zum Arzt läuft, um sich eine Krankschreibung abzuholen, sei „eine Verschwendung knapper medizinischer Resourcen“.

Zudem hegt die Kasse, bei der 80.000 erwerbstätige Hamburger versichert sind, den Verdacht, dass die Krankschreibungsdauer sich nicht immer nur am Krankheitsbild orientiert. Egal ob ein leicht Erkrankter am Montag oder am Freitag den Arzt besucht, meist erhält er einen gelben Schein, der ihn bis zum folgenden Wochenende von der Arbeit befreit. Marco Carini