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Archiv-Artikel

Erneut tödliche Gefechte in Irak

Angriffe in Bagdad und Ramadi. Stadtrat von Bagdad tritt erstmals zusammen

BAGDAD dpa/afp ■ Bei zwei separaten Angriffen in der irakischen Hauptstadt Bagdad kamen in der Nacht zum Montag erneut mehrere Menschen ums Leben. Ein US-Soldat wurde beim Überfall auf seine Patrouille getötet. Nach Armeeangaben wurde einer der beiden Angreifer erschossen, der andere verletzt. Beim zweiten Vorfall starb ein US-Soldat beim Überfahren eines Sprengsatzes.

Auch im westirakischen Ramadi, das wie Falludscha Zentrum des bewaffneten Widerstands ist, kam es zu nächtlichen Gefechten. Bei Angriffen auf eine Unterkunft von US-Soldaten wurden vier Amerikaner verletzt, wie al-Dschasira berichtete. Auf irakischer Seite habe es mindestens einen Toten gegeben.

Derweil trat gestern im Beisein von US-Verwalter Paul Bremer erstmals der neue Stadtrat von Bagdad zusammen. Das rein irakische Gremium hat 37 Mitglieder, darunter sechs Frauen. Es hat vorerst nur beratende Funktion. In der Debatte rangierten öffentliche Sicherheit und Strommangel an erster Stelle.

Wie jetzt bekannt wurde, sollen US-Truppen und Exiliraker den Bagdader Flughafen nach der Einnahme Anfang April zwei Wochen lang geplündert und teils mutwillig zerstört haben. Dabei seien Schäden in Millionenhöhe entstanden, berichtet das US-Nachrichtenmagazin Time. Soldaten der 3. Infanteriedivision hätten den Flughafen „ohne Grund“ zerschossen und fünf funktionstüchtige Boeings demontiert und den Duty Free Shop ausgeräumt, zitiert Time den US-Offizier John Welsh.