Fehlurteil aufgehoben

US-Todeskandidat nach 17 Jahren unschuldig entlassen. Hinrichtung in South Carolina auf elektrischem Stuhl

WASHINGTON/COLUMBIA epd/ap Im US-Staat Illinois ist Freitag ein vor 17 Jahren zum Tod verurteilter Häftling als unschuldig entlassen worden. Gordon Steidl sei damals aufgrund einer „schockierenden Kette“ von Fehlern schuldig gesprochen worden, erklärte das Todesstrafen-Infozentrum in Washington. Seit 1973 seien damit in den USA 114 fälschlich zum Tode verurteilte Häftlinge freigelassen worden.

Steidl war vor allem wegen der Falschaussagen zweier angeblicher Zeugen schuldig gesprochen worden, die ihre Aussagen später zurückzogen. Journalismusstudenten und Anwälte bewiesen, dass es keine weiteren Indizien für Steidls Schuld gab. Das Todesurteil wurde 1999 in lebenslange Haft umgewandelt. 2003 ordnete ein Bundesgericht einen neuen Prozess an.

In South Carolina ist ein Häftling auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet worden. Er war wegen Mordes an zwei Frauen 1992 verurteilt worden. Der 47-Jährige war der erste Todeskandidat seit mehr als einem Jahr, der in den USA auf dem elektrischen Stuhl starb. Zuvor entschuldigte er sich bei „denjenigen, die ich verletzt habe“.