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Archiv-Artikel

Autoagenda 2010: StEP by StEP

Von Abgas bis Zubringer – Verkehrskonzepte hatte Berlin schon viele, die meisten landeten in der Schublade. Was ist also neu am Stadtentwicklungsplan Verkehr?

Von AW

Er sei nicht eines dieser Strategiepapiere, erklärte im Juli vergangenen Jahres der damalige Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD), sondern schlichtweg „Handlungsanweisung“ für die zukünftige Mobilitätspolitik der Hauptstadt. Die Rede war vom Stadtentwicklungsplan (StEP) Verkehr, dem der Senat im Sommer vergangenen Jahres sein Plazet erteilte. Neben Leitlinien enthält der StEP auch das Konzept „mobil2010“ und ein konkretes Mobilitätsprogramm 2006 mit 32 Einzelmaßnahmen.

Zustande kam das 182-seitige Werk, nachdem auf Einladung des Senats verschiedenste Interessenvertreter, wie zum Beispiel die BVG, die Fuhrgewerbeinnung, der Bund für Umwelt- und Naturschutz BUND, die Fahrrad- und die Fußgängerlobby bereits in der Planungsphase an einem runden Tisch mitreden konnten. Bei der Realisierung der einzelnen Punkte soll ebenfalls ein runder Tisch, der Rat für Mobilität, mitwirken. Losgegangen ist es bereits mit der erweiterten Parkraumbewirtschaftung, der Straßenbahn zum Alex und verstärktem Fahrradwegebau.

Was will der StEP? Kurz gesagt soll die vorhandene, im europäischen Vergleich vorbildliche Infrastruktur durch intelligente Organisation zukünftig besser genutzt werden. Verkehrswege werden nur dort erweitert, wo dies zur Beseitigung der wichtigsten Verknüpfungs- und Erschließungsmängel zwingend erforderlich ist. Dies ist mehrheitlich im östlichen Stadtraum der Fall. Neue Investitionen sollen in den kommenden Jahren vorrangig ins Radwegenetz und die Fußgängerbereiche gesteckt werden. Da Berlin fast Pleite ist, werden hingegen Straße und Schiene nur mehr instand gehalten. Der StEP sieht außerdem vor, dass der Lebensraum Stadt nachhaltiger von den Folgen häufigen Herumfahrens entlastet wird – nämlich von Lärm und Abgasen. Der Plan geht allerdings davon aus, dass an der Lieblingsart der Fortbewegung, nämlich im Auto zu sitzen, bei den BerlinerInnen auch in Zukunft kaum etwas zu ändern ist. Daher liegt den Planern des Senats verstärkt daran, die innerstädtischen Verkehrsströme schrittweise umzudirigieren. Insbesondere der City-Durchgangsverkehr soll mehr auf Tangenten umgeleitet werden. AW