Massenprotest gegen UNO im Kongo

Tote bei Protesten in Kinshasa nach dem Fall von Bukavu. Rebellen kompromissbereit

KINSHASA/BUKAVU afp/ap/taz ■ Nach der Einnahme der Stadt Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo durch neue Rebellen ist es gestern im ganzen Land zu Demonstrationen gegen die UN-Mission (Monuc) gekommen. In der Hauptstadt Kinshasa erschossen UN-Blauhelme zwei Demonstranten, die im Anschluss an einen Aufmarsch zehntausender in das UN-Hauptquartier eingedrungen waren. Mehrere UN-Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Am Mittwochabend hatte Kongos Präsident Joseph Kabila in Kinshasa eine „Generalmobilmachung“ verkündet und den Fall Bukavus als „Aggression Ruandas“ bezeichnet. Das Allparteienkabinett forderte Kabila auf, den Notstand zu verhängen.

Ruandas Regierung dementierte eine Verwicklung in die Kämpfe. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte Kongos Regierung auf, die Krise in „Konsensmanier“ anzugehen.

In Bukavu versprachen die neuen Herren den Rückzug ihrer Kämpfer in die Kasernen. „Wir sind dabei, zusammen mit der Monuc Zonen für die Kantonierung zu definieren“, erklärte gestern Rebellengeneral Nkunda. Lokalen Quellen zufolge begehen die Rebellen Plünderungen und Massenvergewaltigungen. D. J.