Genug von Kita-Chaos

Schon mehr als 1.000 Unterstützer für Protestaufruf der Hamburger Erzieher. Aktionstreffen am Mittwoch

Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) hat sich bekanntlich noch Zeit erbeten, bevor sie ihre „Eckpunkte“ für die künftige Kita-Politik bekannt gibt. Derweil braut sich in Hamburgs Erzieherszene Protestbereitschaft zusammen. „Wir sind nicht mehr bereit, das Kita-Chaos der letzten Zeit auf unseren Schultern zu tragen“, heißt es in einem Aufruf zu einem Treffen aller Beschäftigten, bei dem „Maßnahmen bis hin zu Überlegungen wie Streik“ beraten werden sollen.

Den Appell unterstützen mitlerweile mehr als 1.000 Personen, darunter auch Erzieher der städtischen „Vereinigung der Hamburger Kindertagesstätten“.

„Wir möchten verhindern, dass sich unsere Arbeitsbedingungen weiter verschlechtern“, berichtet Dietmar Degen für die Initiatoren. Seit der Einführung des Kita-Gutscheinsystems durch den Rechts-Senat vor einem Jahr mussten viele Mitarbeiter bereits Stundenreduzierungen hinnehmen, nicht wenige verloren ihren Arbeitsplatz.

Nun droht aber zudem, dass auch Hamburg die Wochenarbeitszeit für Angestellte von bisher 38,5 auf 42 Stunden erhöht. Dies bedeutet eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Außerdem hat die behördenübergreifende Kita-Lenkungsgruppe in ihrem Abschlussbericht vorgeschlagen, bei den Kitas 50 Millionen Euro einzusparen, weshalb die Erzieher größere Kindergruppen und eine erhöhte Arbeitsbelastung befürchten. KAIJA KUTTER

Aktionstreffen am Mittwoch, 19.30 Uhr, DGB-Haus, Besenbinderhof 60. Kontakt: Dietmar Degen (ver.di), Telefon: 85 35 25 26 oder Ronald Prieß (GEW) unter Telefon 43 18 93 83