: Ge! Emm! Be! Ha!
Ein Zauberwort – für die Kultur von Bremen-Nord: In seinem Konzept-Entwurf empfiehlt Volker Plagemann den Vegesacker Bürger-Zentren, sich zusammenzuraufen
Einen gemeinsamen Träger sollen künftig die drei Vegesacker Veranstaltungs-Zentren Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Kulturbahnhof und Kito bekommen. Das geht aus dem von Volker Plagemann verfassten vorläufigen Konzept „Kultur in Bremen Nord“ hervor. Als Rechtsform für den Träger käme eine „gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH)“ in Frage, schreibt der Sonderbeauftragte des Kultursenators in dem 25-seitigen Entwurf.
Deren mögliche Gesellschafter sind laut Plagemann die Stadt und die drei Zentren selbst. Der habilitierte Kunsthistoriker und langjährige Chef der Hamburger Kulturverwaltung war Anfang Februar vom Kultursenator als Schlichter im Bremen-Norder Kulturkampf berufen worden.
Das Konzept, das der taz vorliegt, haben die Ortsamtsleiter von Blumenthal, Lesum und Vegesack vor einer Woche zur Prüfung erhalten. Eine für vergangenen Donnerstag angesetzte Besprechung zwischen Plagemann und den drei örtlichen Kulturausschüssen wurde jedoch offenbarauf Betreiben des Senators vertagt, nachdem es Wirbel um das Papier gegeben hatte: Aufgeregt raunte eine Stadtteilzeitung, durch das Konzept werde „die Nordbremer Kulturlandschaft kräftig umgekrempelt“. Im Wesentlichen besteht es allerdings aus einer Beschreibung der kulturellen Praxis in den drei Ortsteilen – angefangen von den historisch-geografischen Situtation bis zur vorläufigen Bestandaufnahme des Angebots an Orten und Projekten.
Perspektiven entwickelt das fünfseitige Schlusskapitel. Dort findet sich auch der Vorschlag einer Strukturveränderung für die drei prominentesten Veranstaltungszentren. Vorteil der gemeinsamen Trägerschaft: Sie erlaubt „gemeinsame Aufgaben jenseits der Programmarbeit“ auszulagern. Das betreffe Arbeiten „von der Reinigung bis zur Raumvermietung.“
Bessere Abstimmung wird aber auch auf inhaltlicher Ebene empfohlen. In veränderter Form greift der Entwurf damit die Idee des so genannten Kulturverbundes wieder auf. 2001 gegründet, war der noch im selben Jahr an Streitigkeiten zerbrochen. Seither gelten die Beziehungen der drei Einrichtungen als gespannt. Plagemanns Skizzevermeidet den vorbelasteten Namen. Die Rede ist stattdessen von einem „Kulturbeirat Bremen-Nord“: Dessen Mitglieder sollen sich aus jeweils zwei Vertretern der Einrichtungen, sowie aus Repräsentanten des zuständigen Ortsamtes, der Bremischen Kulturbehörde und der Kulturdeputation rekrutieren. Benno Schirrmeister