Stadthalle ist gerichtet
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Der Zimmermann, der gestern auf der Bürgerweide den Richtspruch darbot, hatte den neuen Namen der Stadthalle auch noch nicht ganz drauf. „Wir wünschen, dass Sie glücklich sind mit diesem Dom“, rief er den Honoratioren aus Politik und Wirtschaft zu, die unter offenem Himmel in der zukünftigen Arena des nach einem „unabhängigen Finanzoptimierer“ benannten AWD-Domes (sprich: `dOm) ihr Glas erhoben.

14.000 Plätze hat die neue Stadthalle, pardon, der AWD-Dome, 3.500 mehr als vorher. Dafür wurde das Dach von zwölf auf zwanzig Meter angehoben, die Halle soweit umgebaut, dass eigentlich nur noch die Fassade stehen blieb. Klagen des kürzlich verstorbenen Architekten Roland Rainers gegen die Verletzung seines Urheberrechts waren abgewiesen worden, im Januar dieses Jahres kamen die Bagger. Anfang Dezember soll der Bau fertiggestellt sein und im Januar bereits das Sechs-Tage-Rennen aushalten.

Für alle, die den neuen Namen noch nicht über die Lippen bringen, eine kleine Übung für zwischendurch: Schließen Sie die Augen, murmeln Sie: „AWD-Dome, AWD-Dome, AWD-Dome“, bis Sie müde werden. Kleiner Tipp: Wenn Sie sich vorstellen, dafür Geld zu bekommen, geht es leichter. eib