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Archiv-Artikel

Laufende Fahndung

Nach dem Kölner Bombenanschlag hat die Polizei eine erste Spur: Sprengkörper möglicherweise auf Fahrrad

Von PAB

KÖLN taz ■ Die Hintergründe des Nagelbombenanschlags von Köln-Mülheim liegen weiterhin im Dunkeln. Immerhin hat die Polizei jetzt eine erste Spur: Sie fahndet nach einem etwa 1,80 Meter großen und circa 30 Jahre alten Mann mit blonden Haaren, der kurz vor der Tat ein silbernes Citybike am Explosionsort vor einem Friseurgeschäft in der Keupstraße abgestellt haben soll. An dem Fahrrad – ein über die Supermarktkette Aldi vertriebenes Modell der Marke Cyco – befand sich möglicherweise der Sprengkörper. Der Verdächtige sei allerdings „nicht unbedingt der Täter“, sagte Polizeisprecherin Gudrun Haustetter der taz. Denn noch sei unklar, ob sich die mit Zimmermannsnägeln gespickte Bombe bereits auf dem Rad befand, als es der Mann abstellte. Möglich sei auch, dass der Sprengsatz erst später auf das Rad gelegt wurde.

Die Angaben über den Gesuchten, der eine dunkelblaue Baseballkappe getragen haben soll, stammen von einem bei dem Anschlag verletzten Friseur. Seine Angaben über den Mann, den er etwa zehn Minuten vor der Explosion vor seinem Geschäft gesehen hat, seien aber zu ungenau gewesen, um ein Phantombild erstellen zu können.

Bei der Bombendetonation in der vor allem von Menschen türkischer Herkunft bewohnten Keupstraße waren am Mittwoch 22 Menschen zwischen 17 und 68 Jahren zum Teil schwer verletzt worden. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) geht aber nicht von einem terroristischen Hintergrund der Tat aus. PAB