Goldesel streck dich

Wasserwerke überweisen 68 Millonen Euro an die Stadt. Suche nach Synergien mit Stadtentwässerung

Die Hamburger Wasserwerke (HWW) sind das, was die Kaufleute und Banker eine „Cash-Cow“ nennen: ein Goldesel. 2003 hat das vollständig in städtischem Besitz befindliche Unternehmen seine Gewinnausschüttung abermals erhöht: von 36,1 auf 39,7 Millionen Euro. Darüber hinaus führten die Wasserwerker 28,4 Millionen Euro Konzessionsabgabe an die Stadt ab. Um noch effizienter zu wirtschaften, lote man derzeit zusammen mit der Hamburger Stadtentwässerung (HSE) Möglichkeiten der Zusammenarbeit bis hin zu einem Zusammenschluss aus, sagte HWW-Geschäftsführer Hanno Hames bei der gestrigen Jahrespressekonferenz der HWW. Hames: „Wir prüfen, ob Synergiepotentiale vorhanden sind.“

Die Verbesserung des Unternehmensergebnisses gelang ohne Erhöhung des Wasserpreises, der im siebten Jahr stabil blieb. Zum 1. Januar diesen Jahres haben die HWW allerdings den Preis pro 1.000 Liter um zwei Cent auf 1,49 Euro erhöht. Um den städtischen Haushalt zu konsolidieren, will der Senat 2006 den Preis um weitere drei Cent erhöhen. Auch dann läge der Hamburger Wasserpreis im Vergleich der deutschen Großstädte im unteren Drittel. Bei einem Wasserverkauf von 117 Millionen Kubikmetern spült jeder Cent mehr gut eine Million Euro zusätzlich in die Stadtkasse.

Im vergangenen Jahr haben die HWW aus ihrer Gewinnausschüttung zum letzten Mal direkt die städtischen Schwimmbäder subventioniert: mit 17,3 Millionen Euro (Vorjahr 17,5). Am 31. Dezember 2003 ist die ohnehin bereits eigenständig geführte Bäderland GmbH von der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsverwaltung (HGV) übernommen worden, der auch die HWW gehören. Hames, dessen Vertrag als Geschäftsführer Ende des Jahres ausläuft, erklärte, er könne sich vorstellen, darüber hinaus weiterzuarbeiten. Gernot Knödler