die anderen über flüchtlinge auf lampedusa und einen fehlgriff des papstes :
Die Wiener Presse klagt: Europa wird nicht umhinkommen, seine Grenzen gemeinsam besser zu schützen. Es muss aber auch endlich Möglichkeiten schaffen, um Wirtschaftsflüchtlingen zu einer legalen Aufnahme zu verhelfen. Nur so kann die Flut an illegalen Einwanderern eingedämmt werden. Bisher hat Resteuropa meist weggeschaut, wenn ein einzelnes Land von einer Migrationswelle überflutet wurde. Das ist kurzsichtig: Wir alle leben auf Lampedusa, auf einer Insel des Wohlstands. Und der Drang, zu uns zu kommen, wird in Zukunft größer werden, nicht kleiner.
Die Märkische Allgemeine meint: Das Verhältnis zwischen dem Vatikan und der jüdischen Gemeinschaft ist nicht besser geworden. Zu einer merklichen Abkühlung kam es bereits im vergangenen Frühjahr, als Benedikt mit einer Neufassung der Karfreitagsfürbitte alte Wunden aufgerissen hatte. Nun sorgt die Rücknahme der Exkommunikation von vier Bischöfen einer erzkonservativen Brüderschaft für neuen Unmut. Denn einer von den vieren ist der Brite Richard Williamson – ein Holocaust-Leugner, wie er im Buche steht. Das macht aus der Versöhnungsgeste des Papstes ein Politikum. Hätte man Williamson nicht von der Rehabilitierung ausnehmen können? Im Mai will der Papst eine Reise ins Heilige Land antreten. Sie steht jetzt definitiv unter keinem guten Stern.