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Archiv-Artikel

Linksruck an der Uni

Studiwahlen: Der bisherige AStA wird heftig abgestraft. Absolute Mehrheit für Linke Listen und „Streikis“. Starkes Abschneiden der Wirtschaftswissenschaftler

Von jox

Bremen taz/epd ■ Große Gewinnerin der Wahlen zum Studierendenrat der Universität Bremen ist die „Liste der in den Studiengängen Aktiven“ (LiSA). Die von den Aktiven des großen Uni-Streiks im vergangenen Wintersemester dominierte, neu gegründete Liste gewann 7 der 25 Mandate und dürfte damit künftig auch den AStA-Vorsitz für sich beanspruchen. Die Wahlbeteiligung lag allerdings nur bei 11,5 Prozent – damit gaben nur etwa 2.400 von 21.200 wahlberechtigten Studis ihre Stimme ab.

Die Liste des bisherigen AStA-Chefs und SPD-Wissenschaftsdeputierten Tim Cordßen, AStA für Alle (AfA), die bei den Wahlen 2003 noch 53 Prozent der Stimmen gewonnen und mithin die wichtigen politischen Posten des AStA bestückt hatte, erlebte ein Debakel: Mit desaströsen 19,5 Prozent verfügt AfA künftig nur mehr über 5 Sitze – genauso viele wie die erstmals angetretene Liste WiWi und Freunde (WuF), hinter der sich Wirtschaftswissenschaftler, BWL- und Physikstudenten verbergen.

Der auch AfA-intern umstrittene Cordßen hatte sich bereits vor Bekanntwerden des Wahlergebnisses schriftlich „aus der aktiven studentischen Hochschulpolitik“ verabschiedet, da es für ihn „nach fast drei Jahren Engagement im AStA an der Zeit“ sei, das Studium abzuschließen.

Auf zwei Mandate im Studierendenrat kamen jeweils die Aktiven Studierenden Bremen, die Antirassistische Linke und die Radikale Linke. Jeweils einen Sitz konnten die Basisdemokratische Linke (Knatsch) und die Feministische Liste (FL) erringen.

Die Linken Listen, also LiSA, Knatsch, FL, Antirassistische Linke und Radikale Linke, verfügen zusammen über eine absolute Mehrheit von 13 Stimmen.

Der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) machte bei den Wahlen übrigens keinen Stich: Mit nur 1,89 Prozent sprang für den CDU-Nachwuchs kein Mandat heraus. jox