: Mehr Geld für Erzieherinnen
Betr.: „SPD zankt um Haus Vorwärts“, taz Bremen vom 19./20. Juni 2004
Es ist schon erstaunlich, wie in Bremen in Zeiten leerer Kassen Gelder für fragwürdige Projekte (vorzugsweise investiver Art) scheinbar aus dem Nichts auftauchen! Jüngstes Beispiel ist die Debatte um das „Haus Vorwärts“ in der Innenstadt. Nicht nur, dass das Wissenschaftsressort hier investive Mittel einsetzen will, die an anderer Stelle dringend benötigt werden (z.B. Schulsanierung, Ausbau Ganztagsschulen). Geradezu dreist wirkt angesichts der derzeitigen Kürzungswut gerade im Sozialbereich (z.B. Integrationskräfte, ErzieherInnenstellen) die Tatsache, dass für dieses in seiner Wirkung bei weitem nicht geklärte Vorhaben Personalkosten in unglaublicher Höhe (500.000?) eingeplant werden! Wie viele Erzieherinnen in real existierenden KTH mit zukunftsträchtigem Bildungsauftrag könnte man hierfür einstellen? Bei all dem wurde auf eine umfassende Information der Öffentlichkeit und der politischen Gremien (Beirat Mitte) verzichtet. Dies ist skandalös und wirft Fragen auf!
Mit welchen Prioritäten werden die knappen Haushaltsmittel vergeben? Wann hören die politisch Verantwortlichen endlich auf, am falschen Ende zu „sparen“? Sämtliche Bemühungen, die „Wettbewerbsfähigkeit“ Bremens nachhaltig zu stärken, verpuffen, wenn die (soziale) Basis vernachlässigt wird! Es ist höchste Zeit, dass die politisch Verantwortlichen Lehren aus der mehrfach nachgewiesenen Bildungsmisere unseres Bundeslandes ziehen und die knappen Haushaltsmittel in nachhaltige, sozial ausgewogene Projekte investieren! Denn eins ist festzustellen: Die „Standortsicherung“ und die Zukunft unserer Stadt beginnt nicht am Wissenschaftsstandort in den (Elite) Hochschulen, sie steht und fällt nicht mit High-Tech-Unternehmen (Technologiepark), sondern mit der möglichst frühen Förderung unserer Kinder in Kindergärten und Klassenzimmern!Maren Schreier, Weitblick, Initiative für Vorschulbildung Bremen