: Saubere eiterfreie Zahnlücke
betr.: „Nicht mehr als Murren“, Kommentar von Ulrike Herrmann, taz vom 23. 7. 03
Ich persönlich benötige keine Zusatzversicherung für Zahnersatz, da ich Dentalwerkstoffe ohnehin ablehne. Das Zeug (oft Metall) korrodiert und macht den Körper auf Dauer immer krank. Die Allergie ist dann eine der harmlosesten Krankheiten, Krebs mit Siechtum ist eine der schlimmsten. Die einzige Alternative zum gesunden Zahn ist eine saubere eiterfreie Zahnlücke ohne degeneriertes Kieferknochenmaterial. Wer sich Dentalwerkstoffe in den Mund einbauen lässt, wird von der Pharmaindustrie gnadenlos als Versuchskaninchen verheizt. Gesund kann dann nur derjenige werden, der die Eigeninitiative ergreift und das Vorgehen seines Arztes kritisch hinterfragt. Nur wenn die Kranken in der Bevölkerung in Zukunft geheilt werden (nahezu jede Krankheit ist heilbar!), sinken die Kosten im Gesundheitswesen. Dies wird allerdings von der Pharmaindustrie verhindert. Bis heute.
S.O.
Ich bin Ärztin der neueren Generation und diese verdient nicht mehr so gut wie die letzte Generation! […] Die neuere Generation von Ärztinnen hat für 13 DM brutto die ersten 18 Monate Dienste bis zum Umfallen geschoben, da sie ja froh sein durfte, überhaupt als Ärztin bei der damaligen Ärztinnenschwemme arbeiten zu dürfen. Dann bekam man bei guter Führung sogar einen Zweijahresvertrag, und wenn man brav war, noch mal einen Zweijahresvertrag. Der Verdienst war inzwischen auf Lehrerinnengehalt angestiegen. Tatsächlich sind wir jetzt Fachärztinnen, wir haben eine große Wohnung gemietet und fahren einen Golf, klar, wir machen auch noch Urlaub, aber die Lehrer- und Ingenieurkolleginnen leben auch nicht viel schlechter. Jetzt überlegt diese Generation von Ärztinnen, ob es sich noch rechnet, sich niederzulassen oder nicht. Und dann kommt es sogar in der taz, meiner geliebten taz, der ich eigentlich Sachlichkeit zutraue, klar, es ist ein Kommentar, aber auch noch auf der Titelseite: Die Ärzte verdienen maximal abgesichert immer mehr.
Da kann ich nur sagen, Ulrike Herrmann hat seit zehn Jahren nicht mehr recherchiert, denn klar gibt es Absahner, es sind nicht mehr so viele, und die gibt es immer und in allen Berufen. Klar gibt es noch Chefarztgehälter, von denen man nur träumen kann. Die neuen Verträge sind aber in manchen Kliniken so schlecht, dass sich kein Chefarzt mehr findet. Und als Assistenzarzt im Krankenhaus lässt es sich kaum noch überleben. Erst musste man bis zur Erschöpfungsgrenze arbeiten, da ja der Nächste vor dem Törchen wartete, jetzt heißt es, es ist niemand mehr da. In den letzten fünf Jahren hat sich bezüglich Dienstbelastung nichts gebessert, höchstens verschlechtert. Man beobachte die Fluktuation in den Kliniken. […] SIGRUN MAYER, Karlsruhe
betr.: „Teufel in Gesundheitsdetails“, taz vom 24. 7. 03
Das, was Ulla Schmidt als „neuen Politikstil“ bezeichnet, könnte man auch anders bezeichnen: nämlich als einen Verrat an Demokratie und Sozialstaat. Wenn sich Politiker, die – wie derzeit üblich – dem Armen nehmen und gleichzeitig dem Reichen geben, als „Demokraten“ bezeichnen dürfen, dann war Bismarck ein Kommunist: Immerhin hat er – bei gleichzeitiger Verfolgung der angeblichen Vorgänger der derzeitigen SPD – die Sozialversicherung überhaupt erst eingeführt. […] Diese Parteien jedenfalls haben für mich jegliche Legitimation verloren.
G. MARCO SBRIGLIONE, Hannover
betr.: „Geniale Reformer entsetzt über dumme Nörgler“, taz vom 23. 7. 03
Sie behaupten ja gar nicht, dass es sinnvoll oder durchdacht ist. Sie behaupten gar nicht, dass wir künftig gesünder oder dass wir zumindest preiswerter krank sein werden. Aber, und darauf kommt es an: die Gesundheitsreform ist das größte Reformwerk der deutschen Sozialgeschichte, und wer dieses Opus klein reden oder klein schreiben will, kriegt’s mit ihnen zu tun. Das ist der Anspruch, an dem sich deutsche Politiker messen lassen: Wenn wir schon Chaos stiften, dann großes. GERHARD PAULI, Düsseldorf
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