Enge Verbindung

Wellinghausen-Affäre: Neue Informationen über umstrittenen Polizisten. Personenschützer für Schill?

Der Polizist Olaf A. hat möglicherweise engere Verbindungen zu Innensenator Ronald Schill und dessen Staatsrat Walter Wellinghausen als bisher bekannt. Nach Informationen der taz soll er kurzzeitig Türsteher im Nobel-Club „Wollenberg“ gewesen sein, den auch Schill früher gerne aufsuchte. Zudem sei A. für die Personenschutzfirma P. tätig gewesen, welche im Bürgerschaftswahlkampf 2001 für den damaligen Schill-Spitzenkandidaten gearbeitet habe.

Der 33-jährige Polizeiobermeister A. sollte wegen diverser Delikte und unerlaubter Nebentätigkeiten nach einem Senatsbeschluss aus dem Dienst entfernt werden. Aufgrund einer Empfehlung von Staatsrat Wellinghausen im März darf A. jedoch zu verminderten Bezügen weiterhin Polizist sein. Nach Angaben Schills habe der Staatsrat die Beurteilung auf seinen Wunsch hin vorgenommen, obwohl A. in den Verfahren seinerzeit von der Kanzlei des ehemaligen Rechtsanwaltes Wellinghausen vertreten worden war. Kritiker werfen dem Staatsrat deshalb unzulässige Interessenvermischung vor.

Eine Anfrage zu diesem Komplex hat gestern die GAL-Innenpolitikerin Sabine Steffen eingereicht. Sie möchte vom Senat wissen, ob A. unerlaubterweise für die Sicherheitsfirma P. tätig gewesen sei und ob diese im Wahlkampf „im Bereich Personenschutz“ für die Schill-Partei und ihren Gründer aufgetreten sei. Der jetzige Anwalt von A., Rolf Huschbek, mochte sich gegenüber der taz unter Hinweis auf „das schwebende Verfahren“ nicht äußern. sven-michael veit