: Wo bleiben die Synergieeffekte?
Rätseln um die Zukunft des Space-Parks: Werden im Shopping-Bereich Autos verkauft? Pre-Opening am 19. Dezember
taz ■ Eigentlich sollte es „Synergieeffekte“ geben zwischen einem exquisiten Einkaufszentrum und dem Raumfahrt-Erlebnis im Space-Center, so steht es in dem seit Jahren betriebenen Konzept. Wenn der Shopping-Bereich nicht kommt, erklärte gestern Manfred Wilke, PR-Manager des Space-Centers, dann müsse überregionales Tourismus-Marketing die fehlenden Synergie-Effekte ersetzen. Wilke kalkuliert mit 1,45 Millionen BesucherInnen im Jahresdurchschnitt der nächsten zehn Jahre und 15.000 Besuchern an Spitzentagen.
Die US-Projektentwicklungsgesellschaft W.E.S.T.-Group hat jetzt angekündigt, in dem Beton-Mantel ein „Autohaus“ einbauen zu wollen – doch auch das würde wohl nur begrenzt zu „Synergieeffekten“ führen. Denn der Eintritt zum Space-Center soll, so Wilke, 22 Euro für Erwachsene kosten, für Kinder 18 Euro. Das zahlt nur, wer sich vier oder fünf Stunden Zeit nehmen kann. Für Spontanbesuche ist das Entertainment-Programm zu teuer und zu umfangreich.
Bis zum 19. Dezember – dem Tag des „Pre-Opening“ – sollen die Space-Attraktionen alle an Bord sein. Wer die Kasse passiert hat, „verlässt dann Bremen und organisiert seinen eigenen Trip durchs Weltall“, formuliert PR-Mitarbeiterin Kathrin Franssen die Botschaft. Zwar werden konventionelle Mittel wie ein Airbus-Simulator oder ein 4-D-Theater eingesetzt, aber durch die Video-Installationen soll den Besuchern eine perfekte Weltraum-Illusion geboten werden.
Wenn am 19. Dezember die ersten Besucher kommen, werde auch der Kino-Bereich und das Hotel geöffnet sein, versprach Wilke. Ein Teil des Shopping-Bereiches werde abgesperrt, der zentrale Durchgang „Star Walk“ müsse aber bis dahin „belebt“ werden. Der Shopping-Bereich würde zunächst einmal zur Baustelle werden, wenn die W.E.S.T.-Group für 30 bis 45 Millionen Euro den Umbau in Auftrag geben sollte. Helga Trüpel von den Grünen ist noch skeptisch: „Wenn nun amerikanische Investoren glauben, sie könnten sich an der Ruine eine goldene Nase verdienen, ist das ihr Risiko. Eines muss klar sein: Die finanzielle Verantwortung trägt allein der Investor.“ Es dürfe kein Cent Steuergeld mehr in den Space-Park fließen. kawe