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Betr.: Kölner Oper

Die Kölner Oper ist nicht einfach nur ein Gebäude, sie bildet mit Schauspielhaus und Café ein städtebauliches Ensemble. Es füllt einen ganzen Block und bietet öffentlichen Raum: den rückwärtigen Platz an der Krebsgasse, den Zwischenplatz am Ende der Kreuzgasse, über den man den Offenbachplatz erreicht. Hier ist die Front des Opernbaus gravitätisch durch fünf hohe Nischen gegliedert. Diese bilden die Eingänge, die von gewagt auskragenden Balkonen geschützt sind. Erst auf der anderen Seite des Platzes, an der Nord-Süd-Fahrt, zeigt sich der gesamte Baukörper als größere Geste. Die Oper beherrscht den ausgeweiteten Stadtraum. Der Bühnenturm, der gemeinhin bei Theaterbauten eher klotzig wirkt, ist zwischen zwei Riegeln mit abgeschrägten Seiten versteckt. In den Sockelpartien gibt es Böschungen – das macht sie standfest wie archaische Grabbauten, wie etwa die Pyramiden in Ägypten oder Babylon. Die monumentale Geste, die Operngebäuden gemeinhin eigen ist, ist hier durchbrochen, indem der Architekt die Flanken aus terrassierten Loggien und großer Verglasung bildete. Im Erdgeschoss sind die Ziegelwände konventionell senkrecht. Ihr quadratisches Muster deutet an, dass es sich um die Verkleidung einer Stahlbetonkonstruktion handelt. Auch mit der von Streifen unterbrochenen Werksteinverkleidung am Offenbachplatz erfüllte Riphahn eine Forderung von Theoretikern des 19. Jahrhunderts: Wenn man mit edlerem Material billige Mauern verkleidet, muss man es „ehrlich“ zeigen. CORD MACHENS

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