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Für Bremen entwirft das Landesamt für Denkmalpflege einen virtuellen Führer zu den geschützten Sehenswürdigkeiten. Damit kann das Land schon Ende 2004 zum Vorreiter in Deutschand werden
In zwei Jahren könnte die Sightseeing-Tour in Bremen ohne Stadtführerinnen stattfinden. Aber auf ihr Fachwissen muss man nicht verzichten. Taschencomputer, so genannte PDAs (Personal Digital Assistants), zeigen, was man sieht. Was ist denn das für ein imposanter Bau am Weserufer? Erst mal einen Passanten fragen. „Umgedrehte Kommode“, lautet die Antwort. Die Info ist dürftig. Also tippt der Tourist von morgen das Schlagwort in den PDA. Auf dem Bildschirm erscheint die Homepage der Bremer Denkmalpfleger: ein Foto vom alten Wasserspeicher, dazu ein kurzer Text. Je nach Interesse kann man sich nun weiter in die Geschichte des Gebäudes einklicken: vom lexikalischen Eintrag über den ausführlicheren Aufsatz bis hin zur wissenschaftlichen Abhandlung.
Über 1.500 Objekte stehen im Land Bremen unter Denkmalschutz. Bisher kann man die Liste der Gebäude, Parks und Hafenanlagen nicht öffentlich einsehen. Doch das wird sich ändern. Das Bremer Landesamt für Denkmalschutz bereitet seine Datenbestände für das Internet auf. 2006 soll ein benutzerfreundliches Online-Angebot zur Verfügung stehen, das sowohl für Laien als auch für Profis zugänglich ist – auch per PDA. Ende dieses Jahres wird eine vorläufige Version freigeschaltet: eine einfache bebilderte Aufzählung der Denkmäler.
Landeskonservator Georg Skalecki ist stolz darauf, dass sich Bremen mit seinem Zeitplan eine Vorreiter-Rolle sichert. In anderen Bundesländern gibt es ähnliche Ansätze, doch die Bremer Denkmal-Homepage wird als erste im Netz stehen. In dem Projekt sieht Skalecki einen „prophylaktischen Denkmalschutz“. Indem man in die Öffentlichkeit gehe, werbe man für das Kulturerbe.
Auch wenn Bremen nicht das einzige Bundesland bleibt, das seine Denkmal-Liste im Internet veröffentlicht – eine bundesweite Verknüpfung wird es nicht so bald geben. Uwe Schwartz kennt den Grund. Der Kunsthistoriker erstellt derzeit die Bremer Online-Datenbank. Und dabei arbeitet er mit einem anderen Programm als beispielsweise seine Kollegen in Niedersachsen. Die steigen ebenfalls aufs Internet um. Zuerst mit Seiten, die nur den Ämtern zugänglich sind. Ab 2007 sollen aber auch ausgewählte Infos veröffentlicht werden. In der Lüneburger Heide läuft derzeit das Pilotprojekt „Denkmalpanorama“. Da führt der eigens entwickelte Taschencomputer „mobiDenk“ per Satelliten-Navigation zu sehenswerten Denkmälern.
Laut Schwartz geht jedes Amt davon aus, dass sein System das beste sei. Daher gibt es noch keine Schnittstellen. Obwohl sich die Konzepte ähneln. ner