: 13 Jahre Haft für U-Bahn-Schubser
Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats hat ein Gericht einen „U-Bahn-Schubser“ verurteilt. In einer weit über den Strafantrag der Staatsanwaltschaft hinausgehenden Entscheidung verurteilte das Landgericht am Mittwoch einen 33-jährigen Spätaussiedler aus Kasachstan wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung zu 13 Jahren Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte nur 10 Jahre beantragt. Der Aussiedler hatte betrunken, jedoch grundlos den damals 22 Jahre alten Berliner Thiemo K. im Dezember 2002 vor die U-Bahn gestoßen. Die Richterin bezeichnete den Angriff als sinnlose Tat von „ungeheurem Vernichtungswillen“. Der Täter hatte sein argloses Opfer auf dem Neuköllner U-Bahnhof Zwickauer Damm auf Russisch angesprochen. Der Auszubildende Thiemo K. wollte dem Mann helfen, verstand ihn aber nicht und verabschiedete sich. Als die U-Bahn einfuhr und der schmächtige 22-Jährige sich zum Einsteigen umdrehte, versetzte ihm der 2,07 Meter große Angreifer einen Stoß. Thiemo K. stürzte auf die Gleise und wurde vom Zug überrollt. AP