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Archiv-Artikel

Klingt irgendwie untazig

betr.: „Viele Deutsche mit Dachschaden“, taz vom 24. 7. 03

Für fast 20 Prozent der Deutschen ist „die US-Regierung Urheber der Terroranschläge vom 11. September 2001“ und „78 Prozent der Befragten (unter 30 Jahren) glauben, aus Fernseh- und Presseberichten nicht die volle Wahrheit über die Attentate erfahren zu haben“. Aha, die haben alle einen „Dachschaden“.

Was viele vermutet haben, ist Gewissheit geworden: Die US-Regierung hat mit ihrem GB-Vasallen die Kriegsgründe gegen den Irak – Massenvernichtungswaffen aller Art in Planung, im Kauf, vorhanden und „in 45 Minuten einsetzbar“ – erlogen. Was hat das mit dem 11. September zu tun? Es handelt sich um dieselbe US-Regierung, der viel zuzutrauen ist. Vor allem an Lügen. […]

Doch was ist von den Behauptungen der US-Regierung zu halten, wenn einige der angeblichen WTC-Attentäter noch leben und wenn von einem angeblich in das Pentagon gestürzten Flugzeug keine Einzelteile aufzufinden waren? Dabei geht es, wie bei vielem anderen, nicht um „Merkwürdigkeiten“, sondern offensichtlich falsche Behauptungen, die längst widerlegt sind. Von „Dachschaden“ kann also keine Rede sein bei denjenigen, die der US-Regierung nicht über den Weg trauen. Von Schaden schon eher, den die taz dadurch anrichtet, dass sie sich lustig macht über Menschen, die einer ziemlich schrecklichen Regierung misstrauen. Statt endlich ihrer Aufgabe gerecht zu werden und als „täglich eine gute taz“ den Lügen und den offenen Fragen nachzugehen, statt dumme Propaganda nachzubeten. Das ist auch ein Schaden, aber vor allem schade. RICHARD KELBER, Dortmund

Weder ich noch Bekannte, mit denen ich mich darüber auseinandersetzte, konnten sich die Überschrift zu o. g. dpa-Meldung erklären. Heißt das jetzt, dass jede(r), der Zweifel daran anmeldet, ob er/sie stets die volle Wahrheit aus den Medien erfährt bzw. sich die US-amerikanische Regierung durchaus in dunkle Machenschaften – zum Zwecke des eigenen Machterhalts – verstrickt vorstellen kann, einen Dachschaden hat?! Klingt irgendwie untazig, oder? HOLGER BOESLER, Mannheim

Eure unkonventionellen Überschriften finde ich normalerweise sehr bereichernd – die Überschrift des Artikels über die WTC-Umfrage, die eine gewisse Skepsis der Deutschen bezüglich der offiziellen 11.-September-Version zutage brachte, jedoch sehr beleidigend und für eine kritische Zeitung unangemessen. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind, jenseits von Verschwörungswahn und Antiamerikanismus, auch ein Indikator dafür, dass die auf Lügen, Täuschung und Medienmanipulation bauende US-Politik bei großen Teilen der Öffentlichkeit eine kritische Resonanz erzeugt. Das ist in einer Zeit des permanenten Krieges eher ein Hoffnungsschimmer als der Ausdruck eines „Dachschadens“.

ANDREAS BERG, Landau

Wenn Sie keinen „Dachschaden“ haben, können Sie sicher die vielen offenen Fragen beantworten, z. B. warum die Geheimdienste zwei Tage vor dem 11. 9. noch nichts, zwei Tage später aber scheinbar alles wussten, warum es keine Flugzeugtrümmer in Washington und Pensylvania gab, warum die Namen der angeblichen Attentäter auf keiner Passgierliste auftauchen, wie mittelmäßig begabte Flugschüler so punktgenaue „Landungen“ hinbekommen konnten und zig Fragen mehr. HAIKO CYRIAKS, Rostock

Wenn in einer Umfrage Menschen gefragt werden, ob sie etwas für möglich halten, was dem Geschmack einer ehemals linken Tageszeitung nicht entspricht, sind sie deshalb noch längst nicht geistig behindert. Nach all den Aktionen der Verlogenheit, mit denen die derzeitige US-Regierung und ihr Juniorpartner die eigene Bevölkerung und die Weltöffentlichkeit brüskiert haben, ist es wohl doch nur logisch, dass der Anschlag auf die Zwillingstürme nur noch als Tüpfelchen auf dem i gesehen wird, zumal im Internet und auf dem Buchmarkt viele Veröffentlichungen existieren, in denen namhafte Wissenschaftler akribisch alle Aussagen amerikanischer Spitzenpolitiker gesammelt und kritisch hinterfragt haben! In Beziehung gesetzt zu der Menschenverachtung im Umgang mit der eigenen Bevölkerung sowie der anderer Länder und der Ingnorierung überstaatlicher Vereinbarungen, sofern sie eigener Profitgier und eigenem Machtstreben entgegenstehen, sind knapp 2.000 Tote Peanuts. Wo doch nur auf die Initialzündung gewartet wurde, um endlich die Weltherrschaft antreten zu können! BARBARA TEWES, Horst/Holstein