Schartau an Kollegen

NRW-SPD-Chef Harald Schartau fordert Gewerkschaften auf, den Konflikt mit den Genossen zu beenden

DÜSSELDORF taz ■ Nordrhein-Westfalens SPD-Vorsitzender Harald Schartau warnt die Gewerkschaften vor einem Regierungswechsel in der Bundesrepublik. „Wer sich darauf freut, gegen eine CDU-Kanzlerin Angela Merkel marschieren zu können, muss wissen, dass grundsätzliche Errungenschaften der Gewerkschaftsarbeit wie die Mitbestimmung auch wieder gekippt werden können“, sagte Schartau in einem Zeitungsinterview. „Das dürfte deutlich schneller gehen, als Bündnisse mit Attac oder anderen Organisationen geschlossen werden können.“

Bei mehreren öffentlichen Auftritten rief Schartau, der vor seiner Politkarriere NRW-Chef der IG Metall war, seine Kollegen zum Nachdenken auf: „Die SPD ist die einzige Partei, die Mitbestimmung, Tarifautonomie und Betriebsratsarbeit verteidigen wird.“ Wer in den Gewerkschaften darauf hinarbeite, Rot-Grün zu stürzen, müsse sich über die Alternativen klar sein. „Da werden einige schneller in die Tischkante beißen, als ihnen lieb ist.“

Zugleich verlangte Schartau von den Gewerkschaften eine Positionierung zum Thema Linkspartei. Die Arbeitnehmerorganisation sollte nicht damit kokettieren, den am Sonntag in Berlin gegründeten Protestverein „Wahlalternative“ zu unterstützen. Regionalgruppen der „Wahlalternative“ tagen regelmäßig in DGB-Einrichtungen. Gewerkschafter unterstützen die Gruppierung. Viele ehemals SPD-nahe Arbeitervertreter machen mit bei „Wahlalternative“. Am Freitag hatte SPD-Landeschef Schartau angekündigt, er wolle mit dem Linkspartei-Mitinitiator Gerd Lobodda ein „persönliches Gespräch“ führen. TEI