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Die Rückkehr der Parthenon-Figuren nach Athen als Leihgabe zu den Olympischen Spielen 2004 wäre nach Darstellung des griechischen Kulturministers Evangelos Venizelos ein Kulturereignis von weltweiter Bedeutung. Die fast 2.500 Jahre alten Figuren wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Lord Elgin aus Athen nach London gebracht und sind seitdem im Besitz des Britischen Museums. Bisher beharrte das Museum darauf, dass die „Elgin Marbles“ in London bleiben, weil sie dort besser erhalten würden. Inzwischen hat Griechenland mit dem Bau eines 40 Millionen Euro teuren Museums für die Figuren begonnen. Laut Sunday Times zeichnet sich ein Kompromiss ab: Das neue Museum in Athen soll als Zweigstelle des Britischen Museums ausgewiesen werden. Die Skulpturen blieben dann Eigentum des Britischen Museums, könnten aber als Leihgabe in Athen ausgestellt werden.

Die herausragende Rolle der Militärmusik als nationalsozialistisches Propagandamittel sei bisher noch nicht untersucht worden, stellt der Musikwissenschaftler Professor Achim Hofer von der Universität Koblenz fest. Erstmals erforscht er systematisch die Militärmusik der NS-Zeit, deren Rolle bei der „allgemeinen Militarisierung des Lebens“ im nationalsozialistischen Deutschland noch immer ein weißer Fleck in der deutschen und internationalen Musikwissenschaft ist. Die Studie ist auf zwei Jahre angelegt und soll Umfang, Verbreitung, Repertoire, Funktionen und Wirkungen der Militärmusik sowie ihre Einbettung in die NS-Ideologie aufzeigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten viele deutsche Musikwissenschaftler auch wegen ihrer Verstrickungen mit dem Nazi-Regime „kein Interesse gehabt, dieses Thema aufzuarbeiten“, berichtet Hofer. Im Rundfunk und vor allem bei NS-Großveranstaltungen wie zu den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin seien die Volksmassen gezielt „beschallt“ worden. Propagandaminister Joseph Goebbels habe oft selbst bestimmt, welcher Marsch mit welchem Tempo zur Einstimmung der Massen gespielt werden sollte. Der Marsch als laute und rhythmusbetonte Musik bildete Hofer zufolge den Kern des „Systems Militärmusik“.