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Archiv-Artikel

Sympathisches Projekt

Eine Veranstaltungsreihe an der Uni Köln erinnert an die sandinistische Revolution in Nicaragua vor 25 Jahren

Köln taz ■ 25 Jahre ist es her, dass in Nicaragua der dortige Diktator Anastasio Somoza gestürzt wurde. Am 19. Juli 1979 zogen die revolutionären Sandinisten in der Hauptstadt Managua ein, die Diktatur der Familie Somoza, die das Land seit 1936 beherrscht hatte, war zu Ende. Was dann in dem kleinen Land in Mittelamerika folgte, war eines der wahrscheinlich sympathischsten Projekte in Sachen Sozialismus, die die Welt bis dato gesehen hatte. Eine weltweite Solidaritätsbewegung entstand, die das Land gegen die US-Regierung unterstützte. Diese finanzierte die „Contras“, die in Nicaragua einen Bürgerkrieg anzettelten.

Die Fachschaft Regionalwissenschaften Lateinamerika an der Universität Köln erinnert jetzt mit einer eigenen Veranstaltungsreihe an die Revolution von 1979. Dabei ist es ihr gelungen, ein ausgesprochen interessantes Programm zusammenzustellen. Den Anfang macht heute (17 Uhr, Hörsaal G) Leo Gabriel mit „Aufstieg und Niedergang der sandinistischen Revolution“. Als Journalist hat er ab 1980 aus der nicaraguanischen Hauptstadt Managua unter anderem für die taz über das sandinistische Nicaragua berichtet. Inzwischen Direktor des Wiener Ludwig-Boltzmann-Instituts für zeitgenössische Lateinamerikaforschung, ist Gabriel nach wie vor in der internationalistischen Linken aktiv, etwa beim Weltsozialforum oder als Spitzenkandidat der österreichischen „Linken“ bei den EU-Parlamentswahlen. Um 20 Uhr referiert dann in der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) Hermann Schulz, Ex-Verlagsleiter des Peter Hammer Verlages, über Literatur in der Revolution. In diesem Verlag erschienen die Bücher diverser Ikonen der Lateinamerika-Solidarität, darunter die von Revolutionsdichter Ernesto Cardenal.

In den Tagen darauf wird unter anderem der Film „Der Aufstand“ gezeigt (Mittwoch, 19 Uhr, Hörsaal A1). Der Journalist Dario Azzellini berichtet über das Kanalprojekt in Nicaragua (Donnerstag, 18 Uhr, S91 im Philosophikum). Freitags (17 Uhr, H80 im Philosophikum) referiert Norbert Finzsch, Professor für Angloamerikanische Geschichte an der Uni Köln, über die Iran-Contra-Affäre. Abends endet die Veranstaltungswoche in der ESG (Bachemer Str. 27). Dirk Eckert

„Der Traum von der Freiheit“. Das ganze Programm unter www.rwl.info