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Archiv-Artikel

Ein Nachfolger weniger

Der als künftiger Finanzsenator gehandelte Harald Christ will diesen Job gar nicht

Von GA

Offiziell hat die Diskussion um die Nachfolge von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) noch gar nicht begonnen. Doch schon jetzt gibt es eine erste Absage. Der seit Monaten immer wieder als potenzieller Kandidat ins Gespräch gebrachte Multimillionär Harald Christ sagte am Dienstag der taz, er stehe als Finanzsenator in Berlin nicht zur Verfügung.

Thilo Sarrazin, der seit 2002 Finanzsenator ist, wird bereits seit Monaten nachgesagt, dass er mit einem Posten im Vorstand der Bundesbank liebäugelt. Für diese im Mai frei werdende Position haben die Bundesländer Berlin und Brandenburg das Vorschlagsrecht. Am kommenden Dienstag will sich der Berliner Senat gemeinsam mit der Brandenburger Landesregierung auf einen Kandidaten festlegen.

Harald Christ wäre ein illustrer Nachfolger gewesen. Der 37-Jährige hat sich vom Sohn eines einfachen Opel-Arbeiters in Rheinland-Pfalz zum Multimillionär hochgearbeitet. Der gelernte Industriekaufmann ohne Abitur brachte mit Anfang 30 erfolgreich die Hamburger Fondsgesellschaft HCI an die Börse. Eigene Anteile an dem Unternehmen soll er später für rund 80 Millionen Euro verkauft haben.

Schon als 16-Jähriger war Christ in die SPD eingetreten. In Hamburg war er Landesschatzmeister der Partei und im Jahr 2008 kurzzeitig auch als Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl oder als Finanzsenator im Gespräch.

Auch jetzt plant Christ, der seit Jahren seinen ersten Wohnsitz in Berlin hat, ein stärkeres politisches Engagement – aber nicht als Finanzsenator. Sarrazin habe einen hervorragenden Job gemacht. Die Stadt brauche nun einen politischen Nachfolger, sagte Christ im Interview mit der taz. „Ich selbst habe für mich andere berufliche Pläne.“ In welche Richtung das gehen werde, würden aber erst die nächsten Monate zeigen. GA

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