: Luxus-Desinfektion
Nach dem Legionellen-Alarm spült das Ritz-Carlton seine Wasserrohre durch. Schuld war Defekt in der Hydraulik
Das Berliner Luxushotel Ritz-Carlton am Potsdamer Platz arbeitet mit Hochdruck an der Beseitigung der Legionellen. Am Montagabend war bekannt geworden, dass mehrere Zimmer wegen zu hoher Bakterienwerte im Wassersystem vorsichtshalber gesperrt werden mussten. „Derzeit werden weitere Spülungen durchgeführt“, berichtete Hotel-Sprecherin Claudia Hart am Dienstag und gab sich hoffnungsvoll: „Wir gehen davon aus, die Sache in den nächsten Tagen in den Griff zu kriegen.“ Das Ritz-Carlton wurde erst im Januar geöffnet.
Das Hotel hatte sofort nach Bekanntwerden der Legionellen- Belastung nach einer Routineüberprüfung die Zimmer gesperrt und von sich aus das Gesundheitsamt informiert. Als mögliche Ursache nannte Hart einen Defekt in der Rohrleitungshydraulik, die den Wasserdruck reguliert.
Ein solcher kann den Erregern gute Bedingungen für eine massenhafte Vermehrung bieten: Sie entwickeln sich besonders gut in lauwarmem, kaum fließendem Wasser. Gäste, die in die betroffenen Zimmer hätten einziehen sollen, wurden in andere Luxushotels umquartiert. Angaben darüber, wie viele Zimmer betroffen sind, wollte Hotel-Sprecherin Hart jedoch nicht machen.
Legionellen können die so genannte Legionärskrankheit, auch Legionellose genannt, mit den Symptomen einer schweren Lungenentzündung auslösen. Sie sind weit verbreitet: Nach Schätzungen finden sich die Erreger in der Wasserversorgung jedes dritten Haushaltes.
Werden die Wasserbakterien getrunken, sind sie ungefährlich. Wenn sie jedoch mit dem Wasserdampf eingeatmet werden, etwa unter der heißen Dusche, kann es vor allem bei alten und geschwächten Menschen zur Infektion kommen. Diese kann unter Umständen tödlich sein. DPA, TAZ