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Archiv-Artikel

Fischer redet Tacheles in China

PEKING dpa ■ In ungewöhnlich deutlicher Form hat Außenminister Fischer in China Defizite bei den Menschenrechten kritisiert. Im Menschenrechtsbereich gebe es „einerseits Fortschritte und andererseits große Besorgnis“ über die Todesstrafe und die so genannte Administrativhaft in Umerziehungslagern, sagte Fischer gestern nach Gesprächen mit Chinas Außenminister Li Zhaoxing in Peking. Li wies die Kritik Fischers in der Pressekonferenz zurück. China habe eine große Bevölkerungszahl, „aber jedes Individuum ist so wichtig wie die Gesamtbevölkerung“. Peking lege Wert auf die Achtung der Menschenrechte und garantiere auch Religionsfreiheit. Nach Angaben aus Delegationskreisen äußerte sich Fischer auch besorgt über die Verhärtung in der Taiwan-Frage. Der Streit mit Taiwan, das China als abtrünnige Provinz betrachtet, müsse friedlich beigelegt werden. Fischer forderte die Führung in Peking auf, auch den Konflikt um das von China besetzte Tibet und dessen geistiges Oberhaupt Dalai Lama auf dem Weg des Dialogs zu lösen.