: Bei Armut mehr Krebs
Vor allem das Rauchen ist ein sozialer Risiko-Faktor
Die Deputation für Arbeit und Gesundheit hat gestern den siebten Jahresbericht des Bremer Krebsregisters debattiert. Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter: „Es ist bedrückend, in welchem Ausmaß ein enger Zusammenhang zwischen sozialem Status und Häufigkeit von bestimmten Krebserkrankungen gegeben ist.
Sozial benachteiligte Menschen erkranken häufiger als Angehörige der höchsten Sozialstatusgruppe an tabak-assoziierten Krebsarten, also vor allem des Mund-Rachen-Raums, des Magens, der Lunge, aber auch des Gebärmutterhalses und der Harnblase. Besonders deutlich wird das bei an Lungenkrebs erkrankten Männern. Angehörige der niedrigsten Sozialstatusgruppe weisen eine um 80 Prozent erhöhte Erkrankungsrate im Vergleich zur höchsten Statusgruppe auf.
Beim weiblichen Brustkrebs oder für Männer beim schwarzen Hautkrebs (Malignom) konnte dagegen eine umgekehrte Beziehung nachgewiesen werden. Hier ist die Neuerkrankungsrate in der untersten sozialen Schicht um 20 Prozent geringer als in der höchsten sozialen Schicht. Für den Einzelnen bedeutet dabei die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht nicht automatisch ein höheres Erkrankungsrisiko. In unterschiedlichen Schichten sind die Risikofaktoren und Lebensumstände aber häufig anders ausgeprägt. eb
Infos: www.krebsregister.bremen.de